Das Wirtshaus ersetzt den Psychotherapeuten

Früher war  das Wirtshaus neben seiner eigentlichen Bestimmung auch Informationsquelle im Ort (schließlich leistete sich der Wirt das einzige Zeitungsabonnement im Ort), Treffpunkt für Vereine, Stätte des gemeinsamen Musizierens und ausgelagerte Gemeindestube mit der Möglichkeit des Politisierens und Diskutierens. Der Bürgermeister trank dort sein Bier am Tisch neben dem Herausforderer, der Großbauer neben dem Kleinbauern und der Lehrer neben dem (ehemaligen) Schüler. Eine Mischung durch alle Hierarchien gab sich im Wirtshaus ein Stelldichein. Und der Wirt stand über allem und allen, eine Institution.


Wo sind diese Zeiten hingekommen?


Der Wandel der Dorfgemeinschaft macht vor den Wirtshäusern nicht Halt. Vereine sitzen lieber in ihren Vereinshäusern, die Kartenspieler kommen immer seltener und der Wirtshausbesuch nach (oder statt) dem Kirchbesuch hat auch schon bessere Zeiten erlebt.


Wäre es nicht schön, diese alten Rituale wieder aufleben zu lassen und das Wirtshaus wieder zu einem Ort der Kommunikation, Diskussion und Integration auferstehen zu lassen?


Ich bin mir sicher, dass sich viele Probleme der dörflichen Gemeinschaft in Stammtischgesprächen leichter lösen lassen als in anonymen Amtsstuben.


Aber vielleicht besprechen wir das besser weiter am Wirtshaustisch. Ganz nach dem Motto Log out and come in

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